11.04. Industriekultur

Ich hatte doch gestern den Landschaftspark Nord als Ziel für eine Fotosafari gepriesen. Deshalb jetzt hier noch ein paar Eindrücke, wie es im Dunkeln aussieht.

Also besser mal im Frühjahr oder Herbst hinfahren, wenn es nicht so lange dauert, bis es dunkel wird.

Heute erwartete mich eine Fahrt einmal quer durchs nördliche Ruhrgebiet immer in Nähe zur Emscher und zum Rhein-Herne-Kanal. Wo früher Kohlebahnen gerollt sind, ist heute viel Platz für andere Verkehrsmittel und daher konnte ich mich für die ersten Kilometer über diesen tollen Weg freuen.

Ideal zum Einrollen …

Ab Oberhausen hat mich mein Schwager Carsten ein Stück lang begleitet. In Oberhausen treffen wir auch auf das nächste museale Industriedenkmal, den Gasometer (falls es mal jemanden nach Oberhausen verschlägt, auch ohne Ausstellung lohnt sich hier ein Blick vom Dach.)

Weil die Städte im Ruhrgebiet dicht an dicht liegen, waren wir um halb elf schon durch Duisburg, Oberhausen, Essen und Bottrop geradelt und in Bottrop sollte dann auch die erste (und wahrscheinlich einzige) Bergwertung der ganzen Woche auf uns warten, der Aufstieg zum Tetraeder. Wie man auf dem Foto erkennen kann, befinden wir uns hier bereits über der Baumgrenze, man spricht auch vom Mont Ventoux des Nordens.

Nach dem Tetraeder ging es dann weiter mal über schöne Wege, und da Baustellen das häufiger verhinderten, mal über weniger schöne Wege durch weitere Städte (Gelsenkirchen, Herne) östlich. Manches ist dann auch gar nicht schön und wer bisher gedacht hat, Leverkusen oder Wolfsburg seien schäbbige Städte, der fahre gerne mal nach Castrop Rauxel. Auch Datteln fügt sich da nahtlos ein und genau zwischen den beiden Lost Cities befindet sich ein weiteres Industriedenkmal mit Museum, das Schiffshebewerk Henrichenburg. Es diente früher statt einer Schleuse dazu, Schiffe einfach mal 14 Meter über eine Stufe im Dortmund-Ems-Kanal zu heben. Kann ich mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll; wenn ich mein Fahrrad 14 Meter hochtragen muss, bin ich bedient und ein Schiff wiegt mindestens doppelt soviel wie mein Fahrrad – selbst mit Gepäck.

Dummerweise ist das Ding eingezäunt, damit man ins Museum geht. Hätte ich ja auch gemacht, aber heute ist Montag.

Datteln scheint mir übrigens die Welthaupstadt der Schiffahrtskanäle zu sein, hier treffen sich der Rhein-Herne-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal, der Weser-Datteln-Kanal und der Datteln-Hamm-Kanal. Exemplarisch hier noch ein paar Kanalfotos, die Zuordnung verrate ich nicht, ich arbeite noch an einem Kanalquartettspiel.

Hinter dem Kanalwirrwarr ging es dann Richtung Norden weiter ins Münsterland und hier hat – anders als gestern – der Raps schon sehr geleuchtet. Daher das folgende Bild extra für meinen alten Radlerkumpel Michael.

Ich fahre noch weiter bis Lüdinghausen, einer possierlichen Kleinstadt im Münsterland mit – wie sollte es hier anders sein – direkt mal zwei Wasserburgen. Eine sogar mit Gastronomie, aber leider nicht montags.

Zu guter letzt erwartet mich ein herrlicher Garten mit einem blühenden Apfelbaum. Nach etwa 85 km bei bestem Radlerwetter erst mal durchschnaufen.

Bis morgen.
85,1 km – 409 hm

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