06.10. Die graue Stadt am Meer

Heute Morgen hatte ich eine Sturmwarnung auf dem Handy. Wird schon nicht so schlimm, dachte ich. Dachte ich.

Der Wind kam von Westen, ich fuhr die ersten 50 km nach Nordwesten. Vielleicht kann mir irgendwer das noch einmal mit dem Hart-am-Wind-Segeln erklären, auf dem Rad klappt das einfach nicht. Immerhin konnten einstellige Geschwindigkeiten vermieden werden, wenn auch nur knapp.

Das Landesinnere in Dithmarschen ist dünn besiedelt und völlig zu recht touristisch nicht sehr erschlossen. Ich fasse mal schnell zusammen: in Meldorf gab es eine etwas größere Kirche, die hier dann gleich Dom genannt wird.

Ansonsten fährt man durch viel Landwirtschaft und die beiden Hauptanbausorten sind:

Das Eidersperrwerk könnte auch in den Niederlanden bestehen, Fotos waren aber heute nicht wegen Einrüstung. Das Ausfahren der kompletten Halbinsel Eiderstedt habe ich mir gespart, obwohl der Leuchtturm in Westerhever durchaus einen Besuch wert ist, aber da war ich schon mal. Hinter dem Sperrwerk ist es auch ganz nett, Tönning und den roten Haubarg kann man durchaus besuchen, aber ein Tag reicht auch dafür.

Tönning
Roter Haubarg – Café, Restaurant, Museum

Die letzten Kilometer nach Husum waren windunterstützt dann weniger anstrengend.

Was Theodor Storm hier einst gesehen hat, ist mir unklar, das Städtchen ist durchaus einen Besuch wert.

Zumindest sehr viele Facetten von Grau

Die 86 km heute fühlten sich ob des starken Windes nach deutlich mehr an. Aber es hat schon wieder nicht geregnet – und das will ich bei aller Wetterkritik nicht verschweigen.

85,9 km – 390 hm

7 Kommentare

  1. Nabend, Udo,

    besonders beeindruckt haben mich Deine literarischen Qualitäten, die bei der Schilderung der landwirtschaftlichen Produktpalette und dem Graureichtum der Hafenfront durchaus das Niveau des lokalen Altmeisters erreichen…

  2. Udo, das ist eine der besten Schilderungen einer stürmischen Radfahrt nach Husum die ich in diesem Jahr gelesen habe. Chapeau!
    Doch wie weit nach Norden willst du noch vorstoßen? Der Winter naht!

  3. Das war eine wohl stürmische Etappe und ich bin stark beeindruckt
    von deinem Durchhaltevermögen bei solch stürmischem Wetter ..
    Toll deine Beschreibung der Strecke .
    Wunderbar deine Angabe über die beiden Hauptanbausorten darüber mußte ich herzhaft lachen !
    Liebe Grüße Renate

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