Mit dem Rad und der Bahn in Urlaub zu fahren ist ein großes Abenteuer. Man weiß nie, wie es ausgeht.
Der IC, mit dem die Fahrt geplant war, hat leider einen Defekt und fährt nicht. Dafür wurde ein Ersatzzug eingesetzt – allerdings ohne Fahrradabteil. Doch – und soviel Flexibilität hätte ich der Bahn gar nicht zugetraut – wurde kurzerhand ein ganzer normaler Waggon umfunktioniert. So sieht das dann aus:

Das Einsteigen dauerte natürlich entsprechend lange. Aber nicht nur deshalb sammelten wir bis Hamburg einiges an Verspätung ein.
Aber uns geht‘s ja gut. In Düsseldorf steigt eine Reisegruppe zu, die bereits zwei Stunden vor uns in Köln gestartet ist. Deren Zug hat es nur bis Düsseldorf geschafft und wurde dort rausgenommen.
Es muss an der Urlaubszeit liegen, es waren alle Reisenden und die Bahnmitarbeiter sehr entspannt und nahmen es mit Humor. Anders wär auch schlecht gewesen.
Im Laufe der Fahrt nach Hamburg hielten wir aus diversen Gründen mehrmals auf offener Strecke an: vorausfahrender Güterzug, Bahnübergangsstörung mit notwendiger Handsicherung, Signalstörung aufgrund eines Gewitters. Wir sammeln hier etwas Verspätung und da etwas Verspätung und in Hamburg waren es dann über sechzig Minuten.
Nachdem wir erstaunlicherweise Hamburg erreicht, den nächsten Zug nach Kiel gefunden und betreten hatten, setzt sich die Misere fort. Signalstörung in Pinneberg mit einspurigem Verkehr, Lokstörung in Brokstedt, von Fahrgästen blockierte Türen an fast jeder Haltestelle. Kiel erreichten wir somit erst um vier, fast zwei Stunden später als geplant. Jetzt konnte es losgehen. Wir hatten schließlich noch 50 km vor uns.
Kiel haben wir schnell hinter uns gelassen, um dann durch die Holsteinische Schweiz zu radeln. Die Holsteinische Schweiz ist landschaftlich durchaus zu empfehlen, allerdings sieht es hier touristisch eher etwas in die Jahre gekommen aus. Schade. Hier dennoch ein paar Eindrücke.
Plön hätte Potential, es ist umgeben von Seen und hat ein ansprechendes Stadtbild, aber los ist hier nichts.

Noch ein Wort zur Holsteinischen Schweiz. Das ist hier zwar ganz schön hügelig, aber Schweiz ist arg übertrieben. Holsteinische Eifel oder holsteinisches Allgäu wäre schon anmaßend, aber Schweiz – keine Worte.

Erst gegen acht erreichen wir unser Tagesziel, ein Hotel in Bosau. Bosau – nie gehört? Vergesst es, das ist am Arsch der Welt. Aber unser Zimmer ist grandios. Das ist unser Ausblick:

Bis morgen.







Ach, sind schon Ferien? In Düsseldorf rausgenommen? Keine Berge in der Holsteinischen Schweiz?
Ein sehr fragwürdiger Beginn.
Hallo Udo und Frau,
ich bin erst heute auf Eure Tour aufmerksam geworden, werde sie aber umso aufmerksamer verfolgen…
liebe Grüße
Ado